Hinweis - Artikel auf eigener Homepage ist keine wissenschaftliche Publikation
Wer einen Fachartikel ausschließlich auf der eigenen Website veröffentlicht, erfüllt damit nicht die Kriterien für eine wissenschaftliche Publikation, die für die Erfüllung der Fortbildungspflicht nötig sind. Dies befand der Senat für Anwaltssachen beim Bundesgerichtshof.
Der Fall: Fachartikel nur selbst publiziert
Ein Anwalt erhielt die Befugnis, die Bezeichnung „Fachanwalt für Informationstechnologierecht“ zu führen. In diesem Jahr wies er zwei Fachbeiträge in der Zeitschrift „c’t“ nach und verwies auf zwei weitere Beiträge auf seiner Homepage. Im Folgejahr gab er ausschließlich drei auf seiner Website veröffentlichte Artikel als Fortbildung an. Daraufhin entzog die Kammer ihm die Berechtigung zur Führung der Fachanwaltsbezeichnung. Der Anwalt erhob dagegen eine Anfechtungsklage.
Das Urteil
Letztendlich wies der Senat für Anwaltssachen beim Bundesgerichtshof die Klage zurück. Die Begründung: Das Einstellen eines Artikels auf der eigenen Homepage stellt keine wissenschaftliche Publikation im Sinne des § 15 FAO dar. Dafür fehlen ihm entscheidende Merkmale, wie etwa eine Garantie der Sicherheit vor nachträglicher Veränderung durch den Autor selbst, oder eine Gewährleistung eines gewissen Niveaus, wie es ein Fachverlag oder ein Fachmedium für ein Fachpublikum bieten. Diese Anforderungen seien hier nicht eindeutig erfüllt (AnwZ (Brfg), Urteil vom 20.06.2016, Az. 10/15).
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